
Vortrag Albert Speer Aufstieg und Fall eines Mythos
Beginn Vortrag 19:00h
Einlass 18:30h
Eintritt frei
Hitlers Stararchitekt und Rüstungsminister inszenierte nach dem Krieg selbst den Mythos des „guten Nazis“. Wusste Albert Speer tatsächlich nichts vom Holocaust? Stimmt es, dass er beinahe den Krieg gewonnen und sogar ein Attentat auf Hitler geplant hat? Seine Leser glaubten das und Millionen von Kriegsteilnehmern und Parteigenossen konnten sich entlastet fühlen, wenn selbst Albert Speer an der Spitze der Hierarchie der Nationalsozialisten nichts vom Holocaust gewusst haben, geschweige denn daran beteiligt gewesen sein wollte.
Der Historiker und Portaner Lehrer Dr. Wolfgang Schroeter hat nun die Ergebnisse seiner Dissertation vorgelegt, in der er sich auf die Spuren der Entstehung und Wirkungsgeschichte des Speer-Mythos begeben hat. Inwieweit war Speer selbst an der Schaffung dieses Mythos beteiligt, wer unterstützte ihn, wer schrieb den Mythos fort? Und wer entlarvte ihn? Der Autor verfolgt den Wandel des Speer-Mythos erstmals über die Generationen hinweg: die Heroisierung durch die Kriegs-und Flakhelfergeneration, die revoltierende und aufklärende 68er-Generation, die Etablierung der Erinnerungskultur, schließlich die neue Imagination des Mythos im digitalen Zeitalter. Doch auch die Erinnerungskultur der jüngerer Zeit wird durch Filme wie „Schindlers Liste“ (1993) und „Untergang (2004) vom Mythos des „guten Nazi“ überlagert.
Nach dem Vortrag besteht Gelegenheit zu Fragen und zum Kauf des Buches, das der Autor gerne signiert, der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.