
Ein „Städtchen“ an der Weser: Hausberge und die Preußen im 18. Jahrhundert
9. Mai 2023, 19.00 Uhr
Eintritt frei
Sebastian Schröder
Ein „Städtchen“ an der Weser: Hausberge und die Preußen im 18. Jahrhundert
Hausberge und die Preußen: Das ist eine besondere Beziehung. Denn kein Geringerer als der preußische König Friedrich Wilhelm I. verlieh dem Ort an der Weser zu Jahresbeginn 1722 städtische Rechte. Was veranlasste den Monarchen zu diesem Schritt? Und wie gestaltete sich im 18. Jahrhundert der Alltag in der jungen Stadt unter den Preußen? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt eines Vortrags des Landeshistorikers Sebastian Schröder von der Universität Münster.
Der Geschichtswissenschaftler beschäftigt sich intensiv mit der preußischen Herrschaft in Westfalen vor allem im 18. Jahrhundert. Zu seinen Schwerpunkten zählt dabei die Regionalgeschichte des Mindener Landes. Auch Hausberge war Teil des Fürstentums Minden, das seit dem Ende des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) zum Herrschaftsbereich der brandenburgischen Kurfürsten gehörte – den Vorgängern der Preußenkönige.
Nach der Inthronisierung Friedrich Wilhelms I. im Jahr 1713 begann der junge Monarch mit umfangreichen Reformen, die geradezu alle Lebensbereiche seiner Untertanen betrafen. Kein Wunder also, dass Hausberge ebenfalls von den teils bahnbrechenden Veränderungen nicht unberührt blieb.
Der Referent wirft Schlaglichter auf diese ereignisreiche Phase der lokalen Historie der Ortschaft an der Weser; er berichtet unter anderem von betrunkenen Bürgermeisterkandidaten, stolzen Einwohnern und den königlichen Plänen, Bier in der Stadt brauen zu lassen.
Sebastian Schröder arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für vergleichende Städtegeschichte an der Universität Münster. Dort forscht er im Projekt „Des Königs neue Steuer“ zu Fragen preußischer Herrschaft und Verwaltung im Westfalen des 18. Jahrhunderts. Des Weiteren hat er etwa zur Geschichte des Mühlenwesens im Kreis Minden-Lübbecke publiziert.
Für seine Masterarbeit zur Lübbecker Mark erhielt er 2019 den Geschichtspreis des Mindener Geschichtsvereins. Zudem ist er Mitglied der Kommission Alltagskulturforschung für Westfalen